Montag, 2. Juni 2003, heute soll es soweit sein: Ich, Sebastian Henkel, bis jetzt eigentlich kein großer Freund der Fliegerei, soll hier auf der Insel Juist das erste Mal in einem Motorsegler Platz und dort vielleicht schon mal den Steuerknüppel in die Hand nehmen!
Dies alles geschieht im Rahmen einer „sozialpädagogischen Maßnahme“, die im Auftrag unserer Firma, hier auf Juist stattfindet.
Der Morgen beginnt mit trockenem Unterricht, der mich fast einschlafen lässt, aber etwas Sicherheitsrelevantes für den anstehenden Flug ist zum Glück jedoch noch nicht dabei.
Der 25 Mann starken Gruppe, der ich nun angehöre, stehen 5 Flugzeuge zur Verfügung, auf die wir aufgeteilt werden. Je 5 Mann haben also ein Flugzeug. In meinem Fall alles gute Bekannte, denn sie sind alles Arbeitskollegen. Das beruhigt doch schon mal ein wenig.
Dennoch lasse ich den Anderen den Vortritt. Mein Entschluss lautet, meinen Flug so lange wie möglich hinauszuzögern, denn wenn 4 x 5 Leute überleben, dann werde ich das wohl auch noch schaffen. Dummes Geschwätz, ich weiß.
Tatsächlich schaffen es dann auch alle und jeder, der wieder sicher landet sagt, dass er jederzeit wieder mitfliegen würde. Das baut ungemein auf, genauso wie die Tatsache, dass uns 5 sehr erfahrene Fluglehrer zur Verfügung stehen. Zudem habe ich, im Vergleich zu manch Anderem, schon erste Erfahrungen mit kleineren Flugzeugen gemacht, als wir am Vortag auf die Insel eingeflogen wurden.
Trotz allem, ein mulmiges Gefühl bleibt, als ich an der Reihe bin. Ich bin so angespannt, dass mir das Einsteigen sichtlich schwer fällt, denn der Einstieg in den kleinen Motorsegler will gelernt sein. Ein wenig gelenkig zu sein, ist Voraussetzung.
Die ersten Schritte sind, die obligatorischen Gurte anzulegen, die Plexiglaskuppel sicher zu verschließen und ganz wichtig, die Pedale für das „Seitenruder“ auf die eigene Körpergröße einzustellen. „Seitenruder!?!“ Was war das denn noch mal? Vorhin wurde das doch an so einem Modell im Unterricht gezeigt. Na ja, egal.
Egal ist mir in diesem Moment sowieso alles, nur der Wunsch sicher zu landen nicht. „Runter kommen sie alle, nur wie!“ Dieser alte Stammtischspruch geistert mir im Kopf rum. Ich muss diverse Knöpfchen drücken, wie mir mein Fluglehrer sagt. Seinen Namen weiß ich leider nicht mehr. Den Gashebel darf ich ganz nach vorne drücken und ab geht die Post. Das Flugzeug erhebt sich in die Lüfte und mir eröffnet sich unmittelbar nach dem Start ein traumhafter Anblick über Juist und die umliegende Nordsee, der all die Aufregung schnell verfliegen lässt. Nur bei den ersten Flugbewegungen, die mir mein Fluglehrer zeigt, kommt sie aus den Tiefen meines Körpers plötzlich wieder in meine Magengegend geschossen. Doch je mehr der Pilot die Maschine mit den Flügeln wackeln lässt, desto mehr nimmt diese wieder ab, bis zum Schluss nur noch ein kleiner Rest übrig bleibt.
Während des nun folgenden Rundfluges über die Insel, darf ich sogar schon mal den Steuerknüppel in die Hand nehmen, um ein erstes Gefühl für das Flugzeug zu bekommen. „Die Zeit vergeht wie im Fluge“, dieses Sprichwort erhält nun eine neue Bedeutung für mich, denn das Signal zur Landung kommt relativ schnell. Die knappe viertel Stunde in der Luft endet mit einer nicht ganz so weichen, aber akzeptablen Landung auf dem Flugplatz. Auch ich entstei-ge, im Vergleich zum Einstieg, ganz unverkrampft dem kleinen Flieger, um mich den begeisterten Erzählungen meiner Kollegen anzuschließen. Die Bilanz dieses ersten Tages kann sich in meinen Augen schon mal sehen lassen: Die Angst vorm Fliegen ist zwar noch nicht ganz weg, aber ich habe heute etwas erlebt, von dem ich meinen Enkeln später noch erzählen kann, oder um es mit den Worten unserer Chefsekretärin zu sagen: „Leute, wo kriegt ihr so was geboten?“
Dies alles geschieht im Rahmen einer „sozialpädagogischen Maßnahme“, die im Auftrag unserer Firma, hier auf Juist stattfindet.
Der Morgen beginnt mit trockenem Unterricht, der mich fast einschlafen lässt, aber etwas Sicherheitsrelevantes für den anstehenden Flug ist zum Glück jedoch noch nicht dabei.
Der 25 Mann starken Gruppe, der ich nun angehöre, stehen 5 Flugzeuge zur Verfügung, auf die wir aufgeteilt werden. Je 5 Mann haben also ein Flugzeug. In meinem Fall alles gute Bekannte, denn sie sind alles Arbeitskollegen. Das beruhigt doch schon mal ein wenig.
Dennoch lasse ich den Anderen den Vortritt. Mein Entschluss lautet, meinen Flug so lange wie möglich hinauszuzögern, denn wenn 4 x 5 Leute überleben, dann werde ich das wohl auch noch schaffen. Dummes Geschwätz, ich weiß.
Tatsächlich schaffen es dann auch alle und jeder, der wieder sicher landet sagt, dass er jederzeit wieder mitfliegen würde. Das baut ungemein auf, genauso wie die Tatsache, dass uns 5 sehr erfahrene Fluglehrer zur Verfügung stehen. Zudem habe ich, im Vergleich zu manch Anderem, schon erste Erfahrungen mit kleineren Flugzeugen gemacht, als wir am Vortag auf die Insel eingeflogen wurden.
Trotz allem, ein mulmiges Gefühl bleibt, als ich an der Reihe bin. Ich bin so angespannt, dass mir das Einsteigen sichtlich schwer fällt, denn der Einstieg in den kleinen Motorsegler will gelernt sein. Ein wenig gelenkig zu sein, ist Voraussetzung.
Die ersten Schritte sind, die obligatorischen Gurte anzulegen, die Plexiglaskuppel sicher zu verschließen und ganz wichtig, die Pedale für das „Seitenruder“ auf die eigene Körpergröße einzustellen. „Seitenruder!?!“ Was war das denn noch mal? Vorhin wurde das doch an so einem Modell im Unterricht gezeigt. Na ja, egal.
Egal ist mir in diesem Moment sowieso alles, nur der Wunsch sicher zu landen nicht. „Runter kommen sie alle, nur wie!“ Dieser alte Stammtischspruch geistert mir im Kopf rum. Ich muss diverse Knöpfchen drücken, wie mir mein Fluglehrer sagt. Seinen Namen weiß ich leider nicht mehr. Den Gashebel darf ich ganz nach vorne drücken und ab geht die Post. Das Flugzeug erhebt sich in die Lüfte und mir eröffnet sich unmittelbar nach dem Start ein traumhafter Anblick über Juist und die umliegende Nordsee, der all die Aufregung schnell verfliegen lässt. Nur bei den ersten Flugbewegungen, die mir mein Fluglehrer zeigt, kommt sie aus den Tiefen meines Körpers plötzlich wieder in meine Magengegend geschossen. Doch je mehr der Pilot die Maschine mit den Flügeln wackeln lässt, desto mehr nimmt diese wieder ab, bis zum Schluss nur noch ein kleiner Rest übrig bleibt.
Während des nun folgenden Rundfluges über die Insel, darf ich sogar schon mal den Steuerknüppel in die Hand nehmen, um ein erstes Gefühl für das Flugzeug zu bekommen. „Die Zeit vergeht wie im Fluge“, dieses Sprichwort erhält nun eine neue Bedeutung für mich, denn das Signal zur Landung kommt relativ schnell. Die knappe viertel Stunde in der Luft endet mit einer nicht ganz so weichen, aber akzeptablen Landung auf dem Flugplatz. Auch ich entstei-ge, im Vergleich zum Einstieg, ganz unverkrampft dem kleinen Flieger, um mich den begeisterten Erzählungen meiner Kollegen anzuschließen. Die Bilanz dieses ersten Tages kann sich in meinen Augen schon mal sehen lassen: Die Angst vorm Fliegen ist zwar noch nicht ganz weg, aber ich habe heute etwas erlebt, von dem ich meinen Enkeln später noch erzählen kann, oder um es mit den Worten unserer Chefsekretärin zu sagen: „Leute, wo kriegt ihr so was geboten?“
Sebastian Henkel