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Jubi
Projekt-Weblog der JuBi Juist

 
JuBi2Day: Bei welcher Firma sind Sie in welcher Funktion angestellt?
Wolfgang Schuh: Bei der Federal Mogul Sealing Systems in Herdorf als Leiter der Ausbildung.

JuBi2Day: Können Sie uns kurz Ihren beruflichen Werdegang schildern?
Herr Schuh: 1969 siedelte sich die Firma Goetze in Herdorf an. 1970 trat ich in das Unternehmen als Werkzeugmechaniker ein, d.h. ich habe sogar noch das Arbeiten an der Werkbank gelernt. 1981 habe ich dann meine Meisterschule beendet und war zunächst zuständiger Meister im Werkzeugbau. Vor 8 Jahren habe ich dann meine Tätigkeit als Ausbildungsleiter aufgenommen.

JuBi2Day: Was hat Sie dazu bewogen, die Betreuung Ihrer Azubis hier auf Juist zu übernehmen und wie oft waren Sie schon hier?
Herr Schuh: Hier bin ich das achte Mal. Da ich alleiniger Verantwortlicher für die Ausbildung bin, ist es üblich, meine Auszubildenden zu begleiten, da ich sie am besten kenne. Es ist also keine persönliche Entscheidung von mir, sondern eine Entscheidung der Geschäftsleitung. Das heißt jedoch nicht, dass ich mich gezwungen fühle hier zu sein.

JuBi2Day: Welche Rolle soll der Ausbilder Ihrer Meinung nach hier auf Juist spielen?
Herr Schuh: Zunächst ist der Ausbilder für die Azubis der Ersatzvater in allen Situationen. In zweiter Linie ist er der Beobachter oder besser gesagt der Mann, der sich im Hintergrund hält, da ja die Azubis im Vordergrund stehen. Anhand der Erfolge bzw. Misserfolge unseres Aufenthalts ziehe ich Schlüsse, ob das Gelernte Auswirkungen auf das Verhalten des Auszubildenden hat.

JuBi2Day: Was erhoffen oder besser gesagt erhofften Sie sich für Ihre Azubis von dem Aufenthalt in der JuBi?
Herr Schuh: Erstens eine Stärkung der Sozialkomponenten. Das heißt, die Azubis sollen ihre Stärken und Schwächen erkennen. Hieraus soll eine Stärkung des Selbstbewusstseins folgen.

JuBi2Day: Haben Sie schon positive bzw. negative Veränderungen bei Ihren Azubis wahrgenommen, die aus dem hiesigen Aufenthalt resultieren, d.h. versuchen Sie doch mal eine kleine Zwischenbilanz zu ziehen?
Herr Schuh (lacht): Positiv ist mir auf gefallen, dass es uns gelungen ist, im Vergleich zu früher, durch die Einrichtung des JuBi-Pubs, den Alkoholkonsum in halbwegs geregelte Bahnen gelenkt zu haben. Zudem ist mir, wie in all den Jahren zuvor, eine Änderung in den Verhaltensweisen meiner Azubis aufgefallen, insbesondere bei jenen, die sonst in sich gekehrt waren. Hier, unter Gleichaltrigen, merken sie, was Teamwork bedeutet und engagieren sich eher, als in der Firma mit ihren Abstufungen sowohl im Alter als auch im Rang. Wenn sie hier merken, welchen Erfolg man damit hat, aus sich herauszugehen, dann werden sie das auch an der Arbeit anwenden und so ihr Potenzial voll ausspielen.
Darüber hinaus ist mir aufgefallen, dass der Gruppenfindungsprozess noch nicht abgeschlossen ist, obwohl sich viele Leute zwar näher gekommen sind. Hierfür ist hauptsächlich die unausgewogene Altersstruktur verantwortlich. Wir haben hier Azubis von 15 bis 28 Jahre, da sind Welten dazwischen. Hier muss die JuBi in Zukunft besser drauf achten. Eine Bilanz möchte ich jedoch noch nicht ziehen, denn der Kurs ist ja noch nicht zu Ende.

Sebastian Henkel / Sascha Eggert

ausbilder

 
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